Karsamstagsruhe

Hinabgestiegen in das Reich des Todes
Vor der Auferstehung durchquert der ermordete Gott die Finsternis der absoluten Negation des Menschseins. Das ist nicht nur ein Moment - der Tod ist für uns Menschen wie ein unbezwinglich erscheinender Kontinent. In der kahl gemachten Kirche - sie ist all ihres üblichen Schmucks beraubt, der Tabernakel steht offen und ist leer - deutet das Grab vor dem Altar auf das Geschehen des Tages zwischen dem Karfreitag auf Golgota und der Auferstehung am Ostermorgen hin.
Heute nachmittag von 15 bis 16 Uhr
werden wir vor diesem Grab das Geheimnis des Karsamstags in meditativer Stille betrachten:
Gebet und Betrachtung zum Tod Gottes und all dessen, was uns lieb war
Und ich mache mich jetzt an meine Arbeit, Festtage sind immer auch Tage vor dem Fest. Schön wäre es, vor dem Grab etwas länger verweilen zu können, aber davon wird mir die Küche nicht geputzt. Dennoch: Bete allein täglich wenigstens eine Stunde, heißt es, und an Tagen, wo du gar keine Zeit hast, bete doppelt so lange. So schaue ich jetzt noch mal auf ein Bild aus dem letzten Sommer in Dresden bei den Jesuiten, das zu meinen Bildschirmschonern gehört. Und dann schwingen wir gleich den Scheuerlappen.

Kapuzinerküche - 15. Apr, 01:48