Orgyens neue Fragen

Tschuldigung nochmal, ich bin halt interessiert, man kann also als ganz "normaler" Mensch in einer kath. Klostergemeinschaft mitleben? Man schließt eine Art Nutzungsvertrag ab? Was ist denn dann der Unterschied zu einem ordinierten? Wenn du nebenher einer berufl Tätigkeit nachgehen kannst, nutzt du das Kloster quasi als Wohnstätte mit spiritueller Grundversorgung aus erster Hand. Üben ordinierte Bewohner i.d.R. auch eine berufl. Tätigkeit außerhalb des Klosters und für das eigene Einkommen aus, oder teilt man das Geld mit den Anderen?
Fragen über Fragen.
Kapuzinerküche - 28. Apr, 22:10

Also...

... "als normaler Mensch" und als Gast kann man in unglaublich vielen Klöstern ganz unterschiedlicher Prägung länger oder kürzer mitleben. Unter dem Stichwort "Urlaub im Kloster" gibt es meterweise Bücher und im Internet ich weiß nicht wieviele Fundstellen.

Ein dauerhaftes Mitleben eines Laien wie in meinem Fall ist sicher nicht soo häufig, aber auch das gibt es und hat es in der langen Geschichte der Ordensgemeinschaften in ganz unterschiedlich ausgeformter Art immer gegeben.

Ein Nutzungsvertrag? Also bitte, ich bin doch kein Nutztier und das Kloster ist kein Hotel: Der von den Satzungen der Kapuziner vorgesehene Vertrag regelt z. B. wer mir im Kloster was zu sagen hat, daß ich meinen Beruf ausüben darf, daß ich aus diesen Einkünften selbst für meine Kranken- und Altersversorgung aufzukommen habe etc.

"Wohnstätte mit spiritueller Grundversorgung"? Nein, genauso so nicht: Ich denke, daß mit diesen deinen Worten die Erwartung etlicher Leute umschrieben ist, aber so kann es eben nicht funktionieren. Nein, du mußt bereit sein, dich in Gemeinschaft zu begeben, und kannst nicht erwarten, versorgt zu werden.

In der alltäglichen Lebenspraxis ist der Unterschied zu den Brüdern Kapuzinern in der Tat gering. Auch die Brüder befolgen, was bereits Franziskus ihnen aufgetragen hat: Sie sollen arbeiten, wenn sie die Gnade haben, das zu können. Diese Berufe reichen, wenn ich mich mal in der Provinz umgucke, vom Pfarrer (recht häufig) über den Hochschullehrer, den Gymnasiallehrer für Musik und Religion, den Gesprächsseelsorger mit therapeutischer Zusatzausbildung bis zum bildenden Künstler, wissenschaftlichen Bibliothekar und und und. Manche dieser Berufe werden im Kloster ausgeübt, andere außerhalb des Klosters: Das Gymnasium ist für den Bruder Lehrer zum Beispiel die gleiche Arbeitsstätte wie für andere Lehrer auch.

Die Einkünfte wandern in einen großen Topf, im Falle der Kapuziner nicht auf das einzelne Kloster bezogen, sondern in einen Topf der ganzen Provinz-Gemeinschaft, das ist im Falle der rheinisch-westfälischen Kapuzinerprovinz räumlich betrachtet ganz Deutschland mit Ausnahme von Bayern und dem Saarland. Aus diesem Topf wird auch der Unterhalt der Brüder bestritten, die zum Beispiel sich in einem Kloster um die Wäsche kümmern oder Gärtner, Pförtner oder schlichtweg alt und krank sind.

Antworten, Antworten, Antworten.

orgyen - 28. Apr, 23:26

Sehe ich das richtig, du wurdest nach Dieburg versetzt, um dieses Internetprojekt zu Betreuen. Ihr seid also auf Fischzug?

Kapuzinerküche - 29. Apr, 00:29

Nein, das siehst du nicht richtig.

Als der Provinzial mich bat, Br. Paulus zu begleiten, der mit dem Auftrag, sich der Berufungspastoral (so heißt das, was du "Fischzug" nennst, man könnte ja auch stink-neutral wie in einem Unternehmen "Nachwuchsförderung" dazu sagen) zu widmen, nach Dieburg versetzt wurde, da hat allenfalls der Hl.Geist gewußt, daß ich bloggen würde: ich habs nicht gewußt, der Provinzial nicht, und auch Paulus nicht. Die Küche im Kloster Dieburg habe ich zwar tatsächlich als Arbeitsfeld zugewiesen bekommen, aber die Kapuzinerküche hier im Netz, die ist wirklich und wahrhaftig ohne jede besondere Überlegung binnen fünf Minuten am 31. März geöffnet worden.
(ok., ok. seitdem bin ich Stunde um Stunde bemüht zu lernen, wie man das eigentlich macht, aber was wirklich wahr ist:) Da steckt keine großartige Strategie dahinter, sondern schlicht: duc in altum - fahr auf den See hinaus, auch wenn du die ganze Zeit nichts gefangen hast.

orgyen - 29. Apr, 00:34

Du siehst euch also als eine Art Unternehmen?
Kapuzinerküche - 29. Apr, 00:53

Nö, d a s habe ich nicht gesagt.

Nur: Wenn ein Unternehmen ganz selbstverständlich nach jungen Kräften sucht, dann wird das eben Nachwuchsförderung genannt und Personalentwicklung und was der positiv klingenden Begriffe mehr sein mögen, doch wenn ein Orden das Gleiche tut, dann werden da Wortbilder eben wie Fischzug bemüht, mit der Vorstellung dahinter, da solle jemand eingefangen werden.
Ich persönlich habe nicht einmal etwas gegen das Bild vom Fischzug, schließlich hat Jesus zu Simon ausdrücklich dieses Wort "Menschenfischer" gesagt. Ich denke aber, daß nicht wir die Angelnden, die Werbenden sind, sondern der, der beruft, der in jemand die Sehnsucht nach dem Ordensleben weckt, das ist Gott. Aber in dem höchstpersönlichen Prozeß des Gerufenwerdens ist es wichtig, daß der Berufene sehen kann, wohin dieser Ruf ihn lockt. Und das ist die eigentliche Aufgabe hier: den jungen Männern, die Gott zu den Kapuzinern der kommenden Jahrzehnte machen will, zu zeigen, daß dieser Weg geglücktes Leben sein kann.

Una ultima


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