Orgyen hatte mich bereits nach den folgenden Dingen gefragt: (Von anderer Stelle hierher noch mal umgehoben...)
Orgyen:
Entschuldige bitte meine direkte Frage, aber verdienst du dein eigenes Geld? Ich meine wie kannst du dir ein solch teueres Fahrrad leisten?
Kapuzinerküche:
Jaha...
...also das ist so:
1. Ja, ich übe einen Beruf aus.
2. Ich "leiste" mir allerdings das teure Rad nicht, sondern dessen Hersteller leiht es mir, damit ich es ausprobiere, um dann über meine Erfahrungen etwas zu veröffentlichen.
3. Genau das ist mein Beruf: Technische Dinge (Fahrräder oder Fotoapparate, Funkgeräte oder irgendetwas anderes) auszuprobieren und darüber zu schreiben für ein Supplement der F.A.Z. namens "Technik und Motor", immer dienstags in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Orgyen:
Das ist ja interessant!
Den Job machst du nebenher, neben dem Klosterleben?
Du bist aber kein Laie?
Kapuzinerküche:
Dochdoch ich bin Laie. Ich gehöre zum 3. Orden, zum Ordo Franciscanus Saecularis, zur Franziskanischen Gemeinschaft, siehe
https://www.ofs.de/
oder
https://www.ofs.twoday.net
Ich lebe aber seit rund fünf Jahren im Kloster, und zwar mit Kapuzinern der rheinisch-westfälischen Kapuzinerprovinz zusammen, bislang in Frankfurt, seit kurzem in Dieburg.
Orgyen:
Du bist also auch nicht an den Zölibat gebunden? Nehmen Kapuziner öfters Laien auf? Hast du irgendwelche Gelübde abgelegt?
Kapuzinerküche:
Also, immer der Zölibat... In der Franziskanischen Gemeinschaft legt man ein "Versprechen" ab, und zwar das, "das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu beobachten nach dem Beispiel des hl Franziskus von Assisi, der Christus zur geistlichen Mitte seines Lebens vor Gott und den Menschen machte".
Das ist die Theorie.
Praktisch sieht mein Leben aus wie das der Brüder Kapuziner: also unbeweibt.
Die Frage, ob es öfter mitlebende Laien gebe, ist hochinteressant:
Wenigstens gibt es in den Satzungen der Kapuziner einen Hinweis auf dieses Mitleben, dessen bürgerlich-rechtliche Grundlage ein privatrechtlicher Vertrag ist.
Und als ich 2000 zum ersten Mal ins Kloster Stühlingen
https://www.kapuziner.de/stuehl/
besonders
https://www.kapuziner.de/stuehl/rundbrief/index.html
kam, wo man immer - für eine gewisse Zeit - mitleben kann, gab es dort den Bruder Josef Engel. Der war in meinem Alter zu den Kapuzinern gekommen - für den Rest seines Lebens, und er feierte zu der Zeit gerade sein Silbernes Klosterjubiläum: 25 Jahre.
Kapuzinerküche - 28. Apr, 21:51