Diarium

Sonntag, 30. April 2006

In Aschaffenburg

hängt im Refektorium, dem Speisesaal des Kapuzinerklosters, dieses Gemälde. So richtig dramatisch in Szene gesetzt zeigt es den Abend des 23. November 1631 vor den Toren der Stadt. Schluesseluebergabe

Was da passierte, kann man hier

https://www.sagen.at/texte/sagen/deutschland/bayern/spessart/gustav_adolf.html

nachlesen.

Schön, daß...

Tomasz nach seinem Besuch im Noviaziatskloster in Salzburg und daheim bei Stettin wieder da ist.

Tomasz_zurueck

Er kam heute Nacht oder besser gesagt heute in der allerersten Morgenfrühe an, und ich Held wollte ihn vom Bahnhof abholen. Aber ich bin am Computer eingenickt und erst erwacht, als die älteren Brüder sich schon wegen des Klingelns auf den Weg zur Pforte gemacht hatten. Meine Verschlafenheit gab natürlich heute einigen Gesprächsstoff her.

So, und jetzt radeln Tomasz und ich zu den bayrischen Brüdern Kapuzinern nach Aschaffenburg, um einen Besuch zu machen.

Samstag, 29. April 2006

Den ganzen Tag

Holzgraben1

war ich in Frankfurt, im Liebfrauenkloster, das an dieser finsteren Straße liegt, um beim Bildungstag der Franziskanischen Gemeinschaft zu sein. Bevor der begann, bin wieder einmal über die morgendliche Zeil gegangen

Zeil-am-Morgen

was mich sehr an die zurückliegende Zeit erinnerte, in der ich dort oft am Morgen, meistens fürs Haus einkaufend unterwegs gewesen bin.

Der Tag mit den Brüdern und Schwestern vom Dritten Orden verlief sehr harmonisch, wir haben einen ausgezeichneten Vortrag von Br. Bernhard Philipp gehört, der die Entwicklung des Begriffs "Natur" von der griechischen Philosophie bis zu Descartes nachzeichnete und uns verdeutlichte, aus welcher Haltung heraus der Hl. Franz zum Universum, zu den Elementen und zur erlösten Menschengemeinschaft Bruder und Schwester sagt. Im zweiten Teil des Tages wurde dies dann anhand des Propheten Daniel vertieft.

Freitag, 28. April 2006

Orgyens neue Fragen

Tschuldigung nochmal, ich bin halt interessiert, man kann also als ganz "normaler" Mensch in einer kath. Klostergemeinschaft mitleben? Man schließt eine Art Nutzungsvertrag ab? Was ist denn dann der Unterschied zu einem ordinierten? Wenn du nebenher einer berufl Tätigkeit nachgehen kannst, nutzt du das Kloster quasi als Wohnstätte mit spiritueller Grundversorgung aus erster Hand. Üben ordinierte Bewohner i.d.R. auch eine berufl. Tätigkeit außerhalb des Klosters und für das eigene Einkommen aus, oder teilt man das Geld mit den Anderen?
Fragen über Fragen.

Was bisher geschah...

Orgyen hatte mich bereits nach den folgenden Dingen gefragt: (Von anderer Stelle hierher noch mal umgehoben...)

Orgyen:
Entschuldige bitte meine direkte Frage, aber verdienst du dein eigenes Geld? Ich meine wie kannst du dir ein solch teueres Fahrrad leisten?


Kapuzinerküche:
Jaha...
...also das ist so:
1. Ja, ich übe einen Beruf aus.
2. Ich "leiste" mir allerdings das teure Rad nicht, sondern dessen Hersteller leiht es mir, damit ich es ausprobiere, um dann über meine Erfahrungen etwas zu veröffentlichen.
3. Genau das ist mein Beruf: Technische Dinge (Fahrräder oder Fotoapparate, Funkgeräte oder irgendetwas anderes) auszuprobieren und darüber zu schreiben für ein Supplement der F.A.Z. namens "Technik und Motor", immer dienstags in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.


Orgyen:
Das ist ja interessant!
Den Job machst du nebenher, neben dem Klosterleben?
Du bist aber kein Laie?


Kapuzinerküche:
Dochdoch ich bin Laie. Ich gehöre zum 3. Orden, zum Ordo Franciscanus Saecularis, zur Franziskanischen Gemeinschaft, siehe
https://www.ofs.de/
oder
https://www.ofs.twoday.net
Ich lebe aber seit rund fünf Jahren im Kloster, und zwar mit Kapuzinern der rheinisch-westfälischen Kapuzinerprovinz zusammen, bislang in Frankfurt, seit kurzem in Dieburg.


Orgyen:
Du bist also auch nicht an den Zölibat gebunden? Nehmen Kapuziner öfters Laien auf? Hast du irgendwelche Gelübde abgelegt?



Kapuzinerküche:
Also, immer der Zölibat... In der Franziskanischen Gemeinschaft legt man ein "Versprechen" ab, und zwar das, "das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu beobachten nach dem Beispiel des hl Franziskus von Assisi, der Christus zur geistlichen Mitte seines Lebens vor Gott und den Menschen machte".
Das ist die Theorie.
Praktisch sieht mein Leben aus wie das der Brüder Kapuziner: also unbeweibt.
Die Frage, ob es öfter mitlebende Laien gebe, ist hochinteressant:
Wenigstens gibt es in den Satzungen der Kapuziner einen Hinweis auf dieses Mitleben, dessen bürgerlich-rechtliche Grundlage ein privatrechtlicher Vertrag ist.
Und als ich 2000 zum ersten Mal ins Kloster Stühlingen
https://www.kapuziner.de/stuehl/
besonders
https://www.kapuziner.de/stuehl/rundbrief/index.html
kam, wo man immer - für eine gewisse Zeit - mitleben kann, gab es dort den Bruder Josef Engel. Der war in meinem Alter zu den Kapuzinern gekommen - für den Rest seines Lebens, und er feierte zu der Zeit gerade sein Silbernes Klosterjubiläum: 25 Jahre.

Jeden Morgen muß ich sie lange anschauen...

... diese Pracht, wie sie unmittelbar vor meinem Fenster im Garten verblüht. Sich unbekümmert verschwendet in Schönheit, in Farbe, in Lebenskraft...

Verbluehende_Magnolie_2

... und dabei ist die Magnolie nur die momentan auffälligste Erscheinung in diesem Garten, wo es allenthalben sprießt und blüht und wächst. Und dieser Garten ist nur ein, zugegeben hübsch großes, Fleckchen der (nicht von uns Menschen zugepflasterten) Erde, die lebt...

Verbluehende_Magnolie

und sich verschwenderisch hingibt, indem sie Nahrung hervorbringt. Und ich merke wenn ich diese Blüten vor meinem Fenster betrachte, wie sehr ich diese Welt liebe, wie prachtvoll ich sie finde, wie sie meine Sehnsucht auf den ausrichtet, der sie mit all dieser lebendigen Schönheit geschaffen hat, und ich schnappe etwas nach Luft, weil mir andeutungsweise ahnbar wird, wie groß dieser Schöpfer sein muß, dieses Leben, diese Fülle an sich, und mir wird ein wenig schwindlig, und ich freue mich auf morgen, weil es da in Frankfurt siehe

https://ofs.twoday.net/topics/Unsere+Termine/


den ganzen Tag um dieses Thema gehen wird: Wir sind Geschwister der ganzen Schöpfung Gottes und nicht bloß Ökoromantiker im Streichelzoo des Hl. Franziskus.

Wie wäre es,

wenn wir mit allen Geschöpfen einen brüderlich-schwesterlichen Umgang suchten,
- indem wir im Gespräch und im Verhalten mit jedem behutsam umgingen und auch im Gegner den Bruder oder die Schwester sähen;
· indem wir die Natur nicht nur unter dem Aspekt der Nützlichkeit betrachteten, sondern als Wert an sich schätzten;
- indem wir zum Baum, zum Berg, zum Wasser und zu allen Geschöpfen ein Verhältnis suchten, das den zwischenmenschlichen Beziehungen abgeschaut ist;
- indem wir den Schmerz der Mitmenschen, der leidenden Kreatur als eigenen Schmerz mitempfänden;
- indem wir rücksichtsvoll und sparsam umgingen mit der Luft, die wir atmen, mit dem Wasser, das wir trinken, mit dem Feuer, das uns wärmt, mit der Erde, die uns ihre Früchte gibt.
Wie wäre es,
wenn wir den Geist des Teilens erspürten,
- indem wir das Auto, das Haus, den Garten, die Dinge, die wir haben, mit anderen zusammen teilten;
- indem wir unsere Türe öffneten, den Tisch teilten und echte Gastfreundschaft pflegten;
- indem wir selbst harten Verzicht auf uns nähmen, um die Natur zu schonen und um die Schöpfung mit allen Menschen auf der Welt zu teilen;
- indem wir den versteckten Aggressionen in uns und der vielfältigen Gewalt in Wort und Verhalten zu Leibe rückten und sie in körperlicher Anstrengung in der Natur auslebten;
- indem wir die Konflikte geduldig und beharrlich austrügen und uns selbst und unsern Partnern Zeit ließen;
- indem wir im Leben (im Umgang mit uns selbst, aber auch im Umgang mit dem Tier und mit den Menschen und den anderen Geschöpfen) nichts erzwingen wollten.


Aus einem Text des Schweizer Kapuziners Anton Rotzetter

Donnerstag, 27. April 2006

Schon bald dahin...

wird diese Blütenpracht sein; die Magnolie verliert unter dem Regen ihre Blüten in Mengen.

Magnolie_1000

Mittwoch, 26. April 2006

Da schaut einmal...

was ich in Weibersbrunn hinter dem Wellness-Hotel Brunnenhof

https://www.rma.de/hotels/hotels/brunnenhof-hotel-weibersbrunn.htm

entdeckt habe: Eine, wie sinnig so nahe neben der Autobahn, dem Hl. Christophorus geweihte, unglaublich vollgeräumte, ganz neue Kapelle. Nichts als Bildchen, Blumenkränze, Fotos (Johannes Paul II. z.B.) und Figuren und dazu elektrisch flackernde Kerzen - die wahre Volksfömmigkeit in Reinkultur.

Kapelle_Weibbr

Und dann drehe ich mich um, sehe angeschlagen, daß in dieser Kapelle regelmäßige Gebetszeiten von einer Pfarrbeauftragten gehalten werden, und ich werfe einen Blick in das Anliegenbuch und lese das hier:

Anliegenbuch_kl

Da kann ich gar nicht anders, ich frage mich: Wie finde ich das denn? Und dann merke ich: Das ist gewiß nicht meine Frömmigkeit, aber ich kann das sehr gut so sein lassen. Ich kann darüber lächeln, aber ich würde das nie abschaffen wollen, das lebt, auf eine drollige, seine ganz eigene, von mir aus gesehen andere Art, und das, was mich freut, ist: Das Dach von Mutter Kirche ist groß und breit (eben katholisch) genug, damit all dies und das andere darunter Platz findet.

Ach ja, im Spessart war ich, um einen neuen 125-Roller von Honda zur Probe zu fahren, Das war ganz nett, aber bei der Fahrt nach Frankfurt ins Büro bin ich auf dieser Krawallschachtel von Moped hier

MZ

sowas von naß geworden, eiskalter Vollwaschgang: Das Wasser hat in den Schuhen gestanden und ist bei jedem Bremsen und Schalten nach vorn über die Zehen geschossen, brrr, ich fröstele jetzt noch.

Montag, 24. April 2006

Das Goldene Ordensjubiläum von P.Tim

Vor fünfzig Jahren wurde P.Tim in Stühlingen Kapuziner. In der Liebfrauenkirche in Frankfurt wurde dieses Ordensjubiläum des früheren Novizenmeisters mit einem festlichen Gottesdienst begangen, zu dem zahlreiche Brüder von nah und fern angereist waren.

TIm_Jubel_1000

Vom anschließenden Empfang im Gemeindesaal noch zwei Schnappschüsse: P. Tim mit einer Abordnung des Klosterchors Werne

TIM_Gratul

und mit der Sopranistin Andrea Reuter und der Koblenzer Therapeutin Gisela Funk (2. und 3. von rechts) in der Schar der Gratulantinnen sowie dem Kirchenmusiker von Liebfrauen, Peter Reulein.

Tim_Gaest

Der Hl. Fidelis von Sigmaringen

ist der heutige Tagesheilige.

Eine biographische Skizze gibt es hier:

https://www.kath.de/lexikon/kirche_in_deutschland/hl._fidelis.php

Und so dunkel hängt er bei uns im Refektorium:

Fidelis

mitsamt den Marterwerkzeugen, mit denen man ihn zu Tode gebracht hat, dem Schwert und dem Morgenstern, einer üblen benagelten Keule, auch Stachelkeule oder "Prättigauer Prügel" genannt.

Una ultima


Freue dich, es ist später als du denkst.

Was essen wir heute?

Gemüsesuppe legiert, Brat-Hähnchen, Pommes frites und Salat, Eis und Apfelkuchen

Was ist neu?

Sehr schön anzusehen,...
Sehr schön anzusehen, gerade in der kalten Jahreszeit....
Gretasol - 23. Dez, 12:12
Wunderschön!
Wahnsinns-Fotos! Welche Kamera benutzt du?
Bamboo77 - 6. Jul, 17:37
Herrliche Maitage
über dies Pfingstfest: Ich bin wieder mit dem Rad unterwegs,...
Hans-Heinrich - 12. Mai, 16:29
Marienmonat Mai
Hans-Heinrich - 10. Mai, 14:14
Im Garten
ist heute Pflanzzeit, und gestern haben wir den Namenstag...
Hans-Heinrich - 9. Mai, 16:42
Von der Radtour
In der Nähe von Dieburg
Hans-Heinrich - 5. Mai, 00:27
beide Bilder strahlen...
beide Bilder strahlen eine einladende Ruhe aus...
sandhexe - 18. Apr, 23:18
Der Garten
blüht und das Pfortenzimmer wartet.
Kapuzinerküche - 18. Apr, 19:57
Und da liegt die Pracht
schon am Boden
Kapuzinerküche - 14. Apr, 22:28
Wie traurig
unsere Magnolie mit ihren braun verfrorenen Knospen...
Kapuzinerküche - 8. Apr, 01:49

Was ist bei uns im Kloster los?

Die tägliche Gottesdienstordnung findet man unter den Links.

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Zuletzt wurde etwas in ihr zusammengebraut am
23. Dez, 12:12

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