Diarium

Sonntag, 16. April 2006

Große Ereignisse...

...werfen in der Osternacht ihre Schatten voraus. Die beiden Hasen, die es Sonntagmittag geben wird, sind zerwirkt und in Buttermilch eingelegt worden.

Hase1

Das Häuten vor allem ist bei einem Hasen eine Heidenarbeit, und dieses blutige Handwerk tue ich am liebsten allein und ungestört.

Hase-2

Nachher wird es zwischendurch "Das kleine Jägerrecht" geben, eine Amuse-gueule aus Leber, Hasenherz und Nierchen, wobei: Kanns beim Stallhasen eigentlich ein Jägerrecht geben?

Hase-3

Schließlich war ich aber recht zufrieden mit der Beize (Sauermilch, Essig, frischer Ingwer, Knoblauch, Nelken, Lorbeer und Wacholderbeeren) und habe zufrieden noch einen Cognac genommen, und ...

Ich-zufrieden-i-d-Kueche

... prompt beinahe den Beginn der Osternacht verschlafen, weil ich mich nach der mitternächtlichen Arbeit (fast zweieinahlb Stunden hat das Zurichten der zwei lediglich geschlachteten Hasen gedauert) doch noch ein wenig hingeleget hatte. Plötzlich kam der Pater Guardian persönlich...

Und so schaut "Hare in wortes" (Hase mit Kohl) aus dem Harleian Manuscript von 1430 aus:

Hase-4

Ich habe allerdings den Wirsing separat gedämpft, habe die Sauce - die mit überreichlich Gelatine aus den gebrochenen Knocken des Hausen quillt, sodaß auf Bindemittel ganz verzichtet werden kann - mit einem Teil der geseihten Buttermilch der Beize angereichert und nicht mit Port, sondern mit Malaga abgeschmeckt, und sie genauso wie die Pilze und die überbreiten schwäbischen Bandnudeln separat serviert. Hinterher gabs frische Erdbeeren, die unser Gast. ein in Frankreich lebender italienischer Maler aus Südfrankrech mit gebracht hatte, von Tomasz vorzüglich gemachte Schlagsahne, und wer wollte, konnte sich noch eine Kugel Milka-Schoko-Eis dazu tun. Achja, vorneweg hatten wir eine Gemüsesuppe, zu der ich einfach einen Sellerie, zwei Möhren, und zwei dicke Stangen Porree püriert und mit einem Becher Sahne glattgerührt hatte.

Und siehe: es war sehr gut.

Samstag, 15. April 2006

Karsamstagsruhe

Karsamstag

Hinabgestiegen in das Reich des Todes
Vor der Auferstehung durchquert der ermordete Gott die Finsternis der absoluten Negation des Menschseins. Das ist nicht nur ein Moment - der Tod ist für uns Menschen wie ein unbezwinglich erscheinender Kontinent. In der kahl gemachten Kirche - sie ist all ihres üblichen Schmucks beraubt, der Tabernakel steht offen und ist leer - deutet das Grab vor dem Altar auf das Geschehen des Tages zwischen dem Karfreitag auf Golgota und der Auferstehung am Ostermorgen hin.

Heute nachmittag von 15 bis 16 Uhr
werden wir vor diesem Grab das Geheimnis des Karsamstags in meditativer Stille betrachten:

Gebet und Betrachtung zum Tod Gottes und all dessen, was uns lieb war


Und ich mache mich jetzt an meine Arbeit, Festtage sind immer auch Tage vor dem Fest. Schön wäre es, vor dem Grab etwas länger verweilen zu können, aber davon wird mir die Küche nicht geputzt. Dennoch: Bete allein täglich wenigstens eine Stunde, heißt es, und an Tagen, wo du gar keine Zeit hast, bete doppelt so lange. So schaue ich jetzt noch mal auf ein Bild aus dem letzten Sommer in Dresden bei den Jesuiten, das zu meinen Bildschirmschonern gehört. Und dann schwingen wir gleich den Scheuerlappen.

Meditation

Freitag, 14. April 2006

Tomasz, der uns heute morgen wieder...

Fruechte2

zum Frühstück Frischkornbrei und einen leckeren Saft gemacht hat,

Pirogi

mußte sich viel Arbeit machen, um uns mit den Pierogi, das sind Teigtaschen, ähnlich wie Maultaschen, mit einer Füllung aus Quark, Kartoffeln und Zwiebeln, satt zu bekommen. Für heute Abend habe ich uns einen Nudel-Salat mit Flußkrebsen gemacht.

Flusskrebssalat

Es müssten mal wieder Rezepte für den SPEISEZETTEL geschrieben werden, aber jetzt feiern wir erst einmal die Karfreitagsliturgie. Und zum Abendessen habe ich aus den mittags übriggebliebenen Pierogi und den zwei Handvoll Kresse, die gestern von der Grünen Sauce übrig waren

Pierogi z zielonego wzgórza

Pirogi-mit-Kresse

also wenn ich es richtig übersetze "Pirogen vom grünen Hügel" kreiert: Im Grund sind es geschmälzte Maultaschen mit geröstetem Knoblauch (nicht zu wenig) und gedünsterter Kresse und Petersilie. Sehr lecker!

Karfreitagmorgen

Karfreitagmorgen
Wir haben wieder zwei junge Männer als Gäste:
Guido und Björn (rechts im Bild), eine kleine Ausstellung mit Bildern ist gehängt worden, und und und...
Guido_und_Bjoern

Dienstag, 11. April 2006

Ruhe

Falunerrot

Wenn die Sonne scheint, wie heute morgen am 11. April, dem Dienstag der Karwoche, dann freue ich mich immer wieder aufs Neue an der Wand des Schuppens in unserem hinteren Garten (es gibt nämlich zwei Teile, weil das Gebäude das Grundstück bis auf einen schmalen Durchgang teilt).
Es ist die Farbe, die mich an Skandinavien und an Häuser am Wasser erinnert. Aber auch die Ruhe dieser Formen gefällt mir. Diese Wand ist einfach da, und von der Arbeit der Woche vor dem großen Fest sprechen nur andeutungsweise die Leitern, wie sie sich an die Wand lehnen.
In meinem alltäglichen Gewusel zwischen Küche und Kaufladen, zwischen "Ditt un dat", finde ich Halt und Anlehnung in dem, was hier im Kloster den Besuchern sogleich auffällt. Das etwas immer gleich zu sein scheint (tatsächlich aber in vielerlei Varianten wächst, blüht und sich verwandelt wie ein lebendiger Garten): Gebet, Gottesdienst, Begegnung mit Gott in der Stille. Mir ist das ganz selbstverständlich geworden, ich erlebe den gleichmäßigen Rhythmus der Gebetszeiten, wie sie den Tag gliedern vom Aufstehen am Morgen bis zum Schlafengehen, einfach als mein Zuhause, das ich mit heftigem Heimweh vermisse, wenn ich es unterwegs entbehren muß.
Diese ruhige Gleichmäßigkeit wieder einmal bewußt wahr-zu-nehmen, darauf hat mich mit seinen Fragen danach, ob das, was wir heute morgen gebetet haben, in allen anderen Klöstern auch so gebetet werde, Thomas Heck gebracht. Er ist Journalist vom Darmstädter Echo und seit Sonntagabend bei uns zu Besuch, weil er Material für eine Reportage sammelt, hier im Gespräch mit P.Benvenut am Frühstückstisch.

Thomas-Heck

Montag, 10. April 2006

Tomasz, Br. Joachim und ich...

...haben am Sonntagnachmittag einen Ausflug gemacht. Wir sind nach Babenhausen geradelt, wo gerade Ostermarkt war.
Tomasz hat das Dreirad von HP Velotechnik
https://www.hpvelotechnik.com/
ausprobiert. Obwohl Tomasz 2 Meter groß ist und ich nur knapp 1,70 Meter, hat es keine 30 Sekunden gedauert, die Sitz- bzw. Tretlänge, also die Entfernung zwischen Tretlager und Sitzfläche für seine Bedürfnisse zu verändern. Hier sieht man mal, WIE NIEDRIG man auf dem Scorpion sitzt im Vergleich zu einem normalen Fahrrad.

Ausflug

Ich habe auf dieser 30-Kilometer-Tour ein gut-bürgerliches Fitness-Bike von Koga-Miyata
https://www.koga.com/de/
ausprobiert, so ungefähr das, wozu man früher einmal "Halbrenner" sagte.

Koga

Und das teilweise geradezu idyllisch restaurierte Babenhausen mit seiner leider immer noch geschlossenen evangelischen Stadtkirche (links ein Detail), mit seinen alten Fachwerkhäusern und Relief landadeligen Residenzbauten haben wir uns natürlich auf einem Spaziergang nach dem Kaffeetrinken auch ein wenig angesehen.

Babenhausen Und ich kann es ja nicht lassen: Auf dem Ostermarkt habe ich mir einen Dosenöffner gekauft... einen, der keine scharfen Kanten ins Blech schneidet, sondern den geöffneten Rand so bördelt, daß man die Dose sogar wieder zudrücken kann. Demnächst vielleicht mehr.

Sonntag, 9. April 2006

Ist sie nicht hübsch?

Taube2

Diese Taube wohnt seit neustem in unserer Kirchenfront.

Palmsonntag - Wer bei uns am Gartentor vorbeikommt ...

Palmsonntag

um sich gesegnete "Palmzweige" (das ist Buchsbaum) mitzunehmen, mit denen zuhause das Kreuz über der Tür oder im Herrgottswinkel geschmückt wird, der sieht: Die Mauerlücke neben dem Tor ist in der vergangenen Woche geschlossen worden.

mauer

Das Relief, eine Station "Jesus fällt unter dem Kreuz" aus einem Kreuzweg wird nach seiner Restaurierung am Ostermontag feierlich den Blicken der Öffentlichkeit ausgesetzt.

Ein Blick in die Zehn-Uhr-Messe mit Bruder Paulus:

Palso-Messe-10-Uhr

Jetzt habe ich fürs erste in der Küche zu tun

Rinderbraten

Wie man einen Rinderschmorbraten macht, kann man ja in jedem Kochbuch nachlesen, mein Sauce mit Lebkuchen und Malaga allerdings nicht, die kommt auf den SPEISEZETTEL.

Wir haben über Samstag Sonntag übrigens mal wieder Journalisten im Haus, ein Team des ZDF, das für eine Sendung am Gründonnerstag um 12 Uhr filmt. Hier sitzt die Crew mit Bruder Paulus beim Kaffee im Garten.

ZDF-team

Samstag, 8. April 2006

Heute hatte ich viel Hilfe...

in der Küche, zum Beispiel Marina von der Frankfurter Franziskanischen Gemeinschaft hat uns das Dessert gemacht.

Marina-Kueche

Quark mit Früchten. Außerdem gabs Lauch-Zuchini-Cremesuppe und eben den Couscous mit Lammfleischbällchen. Und nachher setze ich mich hin und schreibe auch noch das Rezept zu dem hier auf.

Couscous

Es macht Spaß, mit Italienerinnen zu kochen und die Patisserie, die Maria von dem italienischen Bäcker auf dem Sandweg mitgebracht hatte, war einfach traumhaft.

Mittagstisch-eins

Mittagstisch-zwei Es war rundherum ein gelungener, schöner Tag. Danke!

Ein sonniger Morgen, liebe C. Araxe,

Magnolie

vor meinem Fenster, die Magnolie ist auch langsam auf Frühling gestimmt. Was wird das für eine Pracht sein, wenn es nur nicht noch einmal fest friert...

Ich habe heute vormittag etliches zu tun, aber Deine Frage, die ich gern zu beantworten versuchen will, weil weder ich, noch die Brüder noch die Geschehnisse auf diesen Seiten ein "Fake" sind, habe ich erstmal in NIGHT AND DAY verschoben. Dort werde ich mich dann der Frage in aller Ruhe widmen. Aber jetzt ist erstmal das Essen dran.

Una ultima


Freue dich, es ist später als du denkst.

Was essen wir heute?

Gemüsesuppe legiert, Brat-Hähnchen, Pommes frites und Salat, Eis und Apfelkuchen

Was ist neu?

Sehr schön anzusehen,...
Sehr schön anzusehen, gerade in der kalten Jahreszeit....
Gretasol - 23. Dez, 12:12
Wunderschön!
Wahnsinns-Fotos! Welche Kamera benutzt du?
Bamboo77 - 6. Jul, 17:37
Herrliche Maitage
über dies Pfingstfest: Ich bin wieder mit dem Rad unterwegs,...
Hans-Heinrich - 12. Mai, 16:29
Marienmonat Mai
Hans-Heinrich - 10. Mai, 14:14
Im Garten
ist heute Pflanzzeit, und gestern haben wir den Namenstag...
Hans-Heinrich - 9. Mai, 16:42
Von der Radtour
In der Nähe von Dieburg
Hans-Heinrich - 5. Mai, 00:27
beide Bilder strahlen...
beide Bilder strahlen eine einladende Ruhe aus...
sandhexe - 18. Apr, 23:18
Der Garten
blüht und das Pfortenzimmer wartet.
Kapuzinerküche - 18. Apr, 19:57
Und da liegt die Pracht
schon am Boden
Kapuzinerküche - 14. Apr, 22:28
Wie traurig
unsere Magnolie mit ihren braun verfrorenen Knospen...
Kapuzinerküche - 8. Apr, 01:49

Was ist bei uns im Kloster los?

Die tägliche Gottesdienstordnung findet man unter den Links.

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Öffentlich zugänglich ist die Kapuzinerküche nun seit
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Zuletzt wurde etwas in ihr zusammengebraut am
23. Dez, 12:12

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